Schauplätze der Deutschen Revolution – Die Straße der Demokratie wurde im Jahr 2007 ins Leben gerufen – sie erinnert und mahnt an den politischen Aufbruch zur Demokratie in Süddeutschland. Die einzelnen Schauplätze sind weiträumig verstreut und nicht über eine feste Route verbunden. Zu den Höhepunkten gehören sicherlich das Hambacher Schloss bei Neustadt an der Weinstraße, wo 1832 der berühmte Demonstrationsfestzug endete, und die Paulskirche in Frankfurt am Main, in der am 18. Mai 1848 die konstituierende Deutsche Nationalversammlung begann.
Karlsruhe: Residenz des Rechts
Karlsruhe ist ein zentraler Ort deutscher Demokratiegeschichte. 1849 war hier für einige Monate der Regierungssitz der einzigen Republik in Deutschland. In den Jahren 1918/1919 war im Karlsruher Rathaus der Sitz der badischen revolutionären “Vorläufigen Volksregierung”. Umfassende Informationen gibt es im Badischen Landesmuseum und in der Erinnerungsstätte Ständehaus. Karlsruhe ist heute eine „Residenz des Rechts“ und beherbergt den Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht.
Rastatt: Erinnerungsstätte Rastatter Schloss
Im Mai 1849 schlossen sich Soldaten der Rastatter Bundesfestung und Rastatter Bürger zusammen. An die Folgen dieser Vorgänge erinnern die Bundesfestung Rastatt, das Denkmal für die standrechtlich erschossenen Freiheitskämpfer sowie die Erinnerungsstätte im Rastatter Schloss.
Offenburg: Wiege der Demokratie
In Offenburg versammelten sich die Demokraten gleich dreimal, um ihre Forderungen durchzusetzen. Die Offenburger Volksversammlungen vom September 1847, vom März 1848, und vom 13. Mai 1849 führten schließlich zur Badischen Revolution und zur Regierungsübernahme. In der Folge fand am 3. Juni die erste demokratische Wahl in Deutschland statt, bei der die uneingeschränkte Gleichheit der Stimmen galt und die Offenburger Forderungen verwirklicht waren. Offenburg gilt daher auch als Wiege der Demokratie.
Freiburg: Frühliberalismus
Freiburg und seine Universität waren für den deutschen Frühliberalismus von besonderer Bedeutung. Hier lehrte der Politiker Karl von Rotteck, der sich im Karlsruher Landtag für bürgerliche Rechte und Pressefreiheit einsetzte. Auf dem Münsterplatz fand im März 1848 eine bedeutende Volksversammlung statt. Im Uniseum kann man mehr über die Geschichte der Universität erfahren.
Lörrach: Ausstellung zur Revolution
Die Grenzlage der Stadt hatte Vorteile für die revolutionäre Bewegung: Von der Schweiz und aus Frankreich starteten politische Aktivitäten – im September 1848 marschierte Gustav Struve aus Basel mit einem Trupp nach Lörrach, um die Deutsche Republik und die Stadt zum vorläufigen Regierungssitz auszurufen. Das Dreiländermuseum beherbergt eine umfangreiche Sammlung zur Revolution 1848 im deutschen Südwesten.